Übrigens am Montag Morgen, 24.10. (immerhin 2 Tage Vorlauf für unsere Gäste) haben wir die Einladungen dann verteilt. Muss ich weiterschreiben? Ja. Ich muss. Ich kann nur noch lachen. 11.30. Ein Anruf aus Bukhara. Mein Kollege Dieter Geisthardt vom Palace Hotel. ... „Haben Sie schon Info, das die Eröffnungsfeier verschoben wurde?“ – „Ja klar sage ich. Mittwoch.“ ... „Nein, alles neu. Laut Mr. Z. (ein Eigentümer) neuer Termin Samstag, 29.10. Der Minister kann vorher nicht.“ ... Oh Gott, ist das alles peinlich hier. Herr S. hält es nicht einmal für nötig mich zu informieren. Aber auch hier immer noch nichts offizielles... Am Nachmittag dann eine Aussage aus Taschkent, die mir auch !!! unmittelbar !!! mitgeteilt wird. Der Termin Mittwoch bleibt bestehen. Danke Allah! Wenigstens nicht noch mehr Chaos.
Der Morgen bleibt hektisch. Ich suche nach Unterlagen die übersetzt werden sollten. Und das schon seit 6 Tagen. Ok. Gefunden. Aber nicht richtig formatiert. Also einen jungen Kollegen dransetzen und in Form bringen. Das dauert noch mal 2 Stunden. Dann sind die ersten 40 Seiten der Rezeptions-Trainingsunterlagen fertig zum Druck. Nur... keine Hülle da zum eintüten. Geld? Haha ! Einkaufen fahren? Morgen.
Also ab zum Basar. Das HSK schafft es nicht die Steinböden zu reinigen. Und das schon seit 4 Wochen. Es wird kein Geld freigegeben, um einen vernünftigen Reiniger zu kaufen und ich brauche Schokolade. Die macht gute Laune. Und Zigaretten sind auch alle.
Also los... zum kurzen Abschalten auf den Basar.
Unser Guide Ergash, ein echt patenter Kerl begleitet mich für die Übersetzung. 30 Meter Wäscheleine für Miss Zina, Reiniger für die Böden (Meister Proper), Schokolade, eine Bürste für die Böden, Kippen, 1 Kilo Bonbons für die Kids daheim, die Mitarbeiter und die Konferenzräume. Ach ja. 20 Plätzchen in Herzform für die Mitarbeiter als kleine Motivation. Bakschisch!?... und
natürlich ein kurzer Bummel über den Markt. Der Fertigsalathändler von Samstag grüßt und fragt, ob ich die Bilder schon mithabe... . Ergash wundert sich, wie viele Menschen ich schon kenne... versucht er mir doch die ganze Zeit das Basarsystem zu erklären.
Nebenbei denke ich über die Lösung des Problems Geisthardt Mobiltelefon nach. In Erinnerung an die Story mit dem vermeintlichen Diebstahl seines Telefons aus meinem Büro hier der Nachtrag. Ich mag mich wiederholen: Das Telefon hat er im Taxi verloren. Der Taxifahrer hat es gefunden. Er hat es benutzt. Die Nummern wurden nachvollzogen (in Deutschland ja fast nur mit Gerichtsbeschluss möglich). Der Taxifahrer wurde ermittelt. Die Polizei hat ihn besucht und das Handy sichergestellt! Ein kleines Wunder. Aber immerhin war Herr Sheraliev dank seiner Kontakte dabei hilfreich. Nun lag das Ding seit 2 Wochen bei der Polizei und wir haben es abgeholt. Natürlich nur mit Nachweis und Übergabeerlaubnis. Aber wie das Gerät jetzt zu Herrn Geisthardt schaffen nach Taschkent.... 350 km... Ich beschließe, da die Eröffnungsfeier ja am Mittwoch ist, am Donnerstag nach Taschkent zu fliegen und Herrn Geisthardt zu verabschieden. Eine ideale Gelegenheit nochmals Danke zu sagen für seine Hilfe. Aber auch hier ist alles mit usbekischen Änderungen verbunden. Letztendlich wird das Ding am Donnerstag von zwei Gästen des Opening mitgenommen und hoffentlich ausgeliefert. Noch habe ich nichts gehört.
