Usbekistan
Abschied
und
Ankunft
22. bis 23.09.
24.09.
25. bis 30.09.
01. bis 02.10.
03. bis 05.10.
Partylaune UZe
Party Dias
06. bis ...
...  09.10.
Barrieren
Erdbeben
10.10.
11. bis 13.10.
Basar
Basar im Bild
14. bis 17.10.
18. bis ...
... 23.10.
24. bis 26.10.
Die Eröffnung
schreitet voran
....lange Rede
Pannen
Das Essen
kochen macht
27.10.
Minister Kurbanov
Staatsmänner
Kontakt

Der Abend endet früh und wir schauen hoffnungsvoll dem Samstag entgegen. Aber der ist geprägt von ein wenig Arbeit und dem weitern Entwurf von Vordrucken, Konferenz & Bankett Mappe, Arbeitsanweisungen auf Englisch, usw. Recht ereignislos.

 

Sonntag ist bekanntlich ein Tag, an welchem Ruhe eine weise Entscheidung sein soll. Also beschließe ich gemütlich um 7 aufzustehen und mich dem morgendlichen Cafe zu widmen. Die liebe Dila habe ich ja inzwischen schon soweit, dass sie morgens nicht mehr zur Arbeit kommen braucht, wenn wir keine Gäste haben. Ein harter Kampf. Den Cafe und ein Käsebrot und dazu Kefir mit Marmelade schaffe ich grad noch alleine.

Mein Vormittag plätschert dahin, wie die ersten rostbraunen Tropfen meines Duschwassers. Immerhin vermeide ich es Wasser aus dem Hahn zu schlucken.... man weiß ja nie... Es dauert immer einige Liter bis das Wasser klar ist.

Ich widme mich, mehr schlapp als fit, der Büroarbeit und halte das eine oder andere Schwätzchen mit den Angestellten. Bemerkenswert ist, dass viele Mitarbeiter hier 7 Tage die Woche arbeiten und nebenbei noch andere Jobs haben, damit sie überhaupt einigermaßen auskommen mit dem Geld. Das sind schon fast deutsche Zustände... grinssssssss

 

Doch halt ! Es ist doch Sonntag ! Nur keine trüben und ketzerischen Gedanken ! Schließlich gibt es ja immer etwas zu feiern. .. Aber was das Duschwasser nicht schafft, kann man sich ja auch woanders besorgen. Am Abend fahre ich mit OP (meinem Oberkellner) eine Kleinigkeit essen und anschließend ins Surxon. Es freut mich Marina, Tanja und OPs Freundin Elena wiederzusehen.

 

Eine alte Frau sitzt mit an dem dunklen Tisch und ehe ich mich versehe, steht ein Vodka vor mir, den mir die „Alte“ aufdringlich anbietet und mit mir anstoßen möchte. Dem entsetzten Gesicht Marinas entnehme ich - es ist ihre Mutter ! Oh mein Gott ! Granatenvoll die Alte. Ich lehne den Vodka dankend ab, was allerdings von wenig Erfolg gekrönt bleiben soll.

Um 2 oder 3 Vodka komme ich nicht herum. Bevor ich überhaupt den ersten Schluck aus meiner Bierflasche in mir habe, signalisiert mir Marinas Mama, dass ich doch nun endlich mal mit Marina tanzen soll.... Will die mich etwa unter den Hut bringen? Oder doch eher ihre Tochter.... 

 

Ich bleibe hart, vor allem weil die Frau total unzurechnungsfähig ist. Wenn ich jetzt schon der Schwiegermutter nachgebe, was soll das erst in der Ehe geben....  (Nein, Nadine, auch Du wirst Deine Wette verlieren)

Der Abend wird lustig. Marina tanzt ansehnlich, aber wegen stets vorherrschender Sprachbarrieren, eher zurückhaltend. Dafür ist die Mutter einem Tanz nicht abgeneigt. Oha ! Ein langsames Stück und es wird eng getanzt. Ich glaube der Frühling bricht aus in der Kellerdisko. Ich zähle die Takte – aber eher, um dem Ende des Stücks entgegenzuschreiten, als den Füßen meiner Partnerin auszuweichen.

 

Genug des Bieres und des Vodka. Die Rechnung kommt und Marina hat erneut Grund im Erdboden zu versinken. Die Summe von 23.550 Sums (immerhin für 7 Leute) bringt die Alte fast zum Überkochen. Wieso eigentlich, hat sie doch reichlich daran mitgewirkt und bezahlen tut sie selbst ja nicht...

 

Es wird wie immer nicht spät und das Taxi wartet.

 

Doch wer sich den Anfang des kleinen Kapitels in Erinnerung ruft weiß, dass der Abend nicht ohne Folgen bleiben sollte.

 

Ferdinand Selig | ferdinandselig1@aol.com